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Bucanero vs. Wöschbär 5-3

Bichsel Bernhard 03.11.2015

Bucanero vs. Wöschbär 5-3

Ende gut alles gut. Bucanero 5, Wöschbär 3. Kein Spiel wie ein saftiges Steak, aber immerhin ein Sieg. Zu fahrig war dieser Auftritt. Bucanero freute sich mit Jan, dessen Ruhe und Sicherheit die Wöschbärli zur Verzweiflung brachte, mit den Zuschauern, die frenetisch gefeiert wurden, und natürlich mit Coach Hans-Ueli Käser, der die Punkte nach dem sportlich gesehen bislang mit spärlichen Highlights gespickten Saisonstart gebrauchen konnte.

Vor dem Spiel

In der Vorbereitung lief so Einiges. Der Coach versuchte mit seiner mutigen Aufstellung Schwung zu bringen, wenngleich er erst für Verwirrung sorgte: 1-3-3 – was heisst das, spielen wir denn nun mit 7 Nasen? Die Aufklärung: 1 Goalie, 3 Verteidiger und 3 volle Sturmformationen sollten es richten. Vorne müsse man laufen, sich festbeissen und kämpfen, so dass Goalie und die drei Verteidiger einen ruhigen Abend hätten… Mit Musik sollten die Gemüter eingeschworen werden. Doch das R.E.M.-Gejaule „Everybody hurts“ verbreitete eher eine diffuse Stimmung. Was suchen Phrasen wie „everybody cries“ und „if you feel like letting go” in einer Kabine von hockey-cracks? Und die verlorenen Söhne wollten integriert werden. Doch waren sie auch etwas übermotiviert. So hat ein Rückkehrer, der hier nicht namentlich genannt werden soll, beim Einlaufen den armen Jan gelinde gesagt ab- statt eingeschossen. Endlich ging es los, und Bucanero war – wach!

1. Drittel – Bucanero sofort präsent

Start wie die Feuerwehr! 1. Einsatz erster Block: Druck, Nachdruck, Überforderung des Gegners, und 1:0! 2nd shift, zweiter Block: Druck, schönes Spiel, gute Chance! 3rd shift - dritter Block: Druck, Nachdruck, Überforderung, und 2:0. Zu Beginn gab sich Bucanero wild entschlossen, der Wöschbär agierte zu passiv, Bucanero sah sich auf der Erfolgsstrasse. Doch wie so oft, wenn es zu früh läuft wie „dürä Anke“, kommt der Schlendrian: statt zielstrebig weiterzuspielen und die frühe Entscheidung zu suchen, versuchten die Piraten, zu zaubern und boten Angriffsfläche. So kam was kommen musste, der Anschlusstreffer zum 2:1 (zugegebenermassen eine sehenswerte Kombination der niedlichen Bären in Überzahl: Pass durch die Box gefolgt von Hocheckschuss) und das 2:2, die frühe Führung war weggfegt. Da war es also, das „if-you-feel-like-letting-go“-Gehabe: „everybody hurts“! Doch wie heisst es auch bei R.E.M: “hold on, hooooold on”! So besann sich das Team darauf, was es kann, nämlich Kämpfen. Und erarbeitete sich Chancen. Schliesslich war die Reihe am 2. Block zuzuschlagen: so fielen das 3:2 nach Bully-Goal, und – gefühlte 0.001 Sekunden vor Ablauf des ersten Abschnitts – das 4:2, der Game-Winner, durch Marc Richner, der nach feiner Kombination mit nervenaufreibender Geduld einnetzte.

Ab dem 2. Drittel – das Lari-Fari

Die Geschichte des zweiten Drittels ist rasch erzählt. Chancen hüben wie drüben. Insbesondere die Rückkehrer hatten Gelegenheiten, den Sack zuzumachen, aber eben – der Trainingsrückstand machte sich bemerkbar. Hinten war Bucanero anfällig. Zum Pausentee hatte sich das Team eigentlich doch vorgenommen, mit einer gediegenen Angriffsauslösung Ruhe ins Spiel zu bringen. Doch der gepflegte Spielaufbau ward nicht gesehen. Das Passspiel zappelig. Exemplarisch unser Überzahlspiel: Erst hat sich das Duo Käser - Bichsel sauber ins Drittel kombiniert und den Versuch zum Powerplay aufgezogen, doch dann spielt Letzterer doch „gopferdelinomou“ einen völlig „abverheiten“, unsäglichen und vor allem total verbotenen Rückpass und schon läuft der Gegner davon! Gottseidank war da ein Jan! Big save! Bravo! Im dritten Drittel folgte früh das sogenannte „insurance goal“, die 5 zu 2 Führung. Bucanero brachte danach nicht mehr viel fürs Gemüt zustande. Erwähnenswert höchstens noch ein aberkanntes Törchen. Hinten liess Bucanero zu viel zu, doch glücklicherweise spielte sich Jan mit einigen Glanzparaden in Hochform und liess die Bank ruhig bleiben. So kam das 5:3 der Gäste zu spät – der erste Sieg der Saison war Tatsache!

Und noch dies:

Wir danken insbesondere dem Chäsbrägu-Maa für seinen Einsatz als Offiziellen und als Chäsbrägu-Maa! Und wir wundern uns, was zu Beginn uns eigentlich der Ädu für eine Überraschung versprochen hat, falls wir gewinnen sollten – wir werden es wohl nie erfahren.

Zur Bewertung:

Bei Siegen ist es immer einfach. Beginnen wir beim Goalie: hätte er noch den einen oder anderen unhaltbaren gestoppt wäre es eine überragende Leistung gewesen, so bleibt die Fangquote überzeugend, starke Leistung, MVP! Verteidigung: was kann man sagen bei Eiszeiten, die jene eines Roman Josi pulverisieren? Solid! Sturm: trotz teilweise übermässiger Verwirrung zeigten alle drei Linien gute Ansätze und ziemlich überzeugende Phasen –